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Jahreshauptversammlung

Jahreshauptversammlung Altenbrak-Treseburg

Corona bringt nach wie vor alles ein wenig durcheinander: Ursprünglich für den März geplant, dann aber aufgrund der hohen Infektionszahlen wieder verschoben, fand die diesjährige Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Altenbrak-Treseburg schließlich am vergangenen Freitag, dem 17. Juni 2022, statt. Ortswehrleiter Mark Günther blickte zusammen mit den KameradInnen und einer Reihe von Gästen auf das Einsatzjahr 2021 zurück und zog Bilanz.

Wie üblich begann die Veranstaltung mit der Ehrung der im letzten Jahr verstorbenen FeuerwehrkameradInnen. Auch die Freiwillige Feuerwehr Altenbrak-Treseburg hatte Verluste zu beklagen und gedachte in diesem Moment besonders dem Kameraden Hans-Jörg Reulecke, der lange Jahre Teil der Einsatz- und später auch der Alters- und Ehrenabteilung war und den KameradInnen unvergessen bleiben wird.

Anschließend folgte der Bericht des Ortswehrleiters. Kamerad Günther begann seinen Bericht mit dem letztlich prägendsten Faktor des letzten Jahres: Der Coronapandemie. Diese erschwerte insbesondere zu Jahresbeginn den regulären Dienstbetrieb erheblich und hinterließ in Form zusätzlicher Schutzmaßnahmen auch Spuren im Einsatzbetrieb. Anstelle eines regulären Dienstes waren es somit eine Reihe von winterbedingten Einsätzen, die das Jahr einläuteten.

Schon Mitte Januar gelang es aber, eine regelmäßige Onlineausbildung auf die Beine zu stellen, die dann im zweiwöchigen Rhythmus bis zur Wiederaufnahme der Präsenzausbildung im Mai fortgesetzt werden konnte. Obwohl „nur“ eine kleine Ortswehr, war die Freiwillige Feuerwehr Altenbrak-Treseburg eine der wenigen Feuerwehren im Landkreis, die so eine regelmäßige Ausbildung auch während der Lockdownphasen aufrechterhalten konnte, was einerseits Beleg der Leistungsfähigkeit der Brandschützer im Bodetal ist, andererseits aber auch zeigt, wie wichtig es ist, auch mit der Zeit zu gehen und technologischen Fortschritt nicht nur zu beobachten, sondern zu nutzen. Dies bedingt im Umkehrschluss aber auch, dass die dazu notwendigen Mittel zur Verfügung stehen und dass alle KameradInnen entsprechende Angebote auch wahrnehmen – beides war nicht immer der Fall und zumindest die Bereitschaft zur Teilnahme an angebotenen Dienstabenden sollte innerhalb der Einsatzabteilung verbessert werden, denn auch nach der Wiederaufnahme regulärer Dienste in Präsenz war die Dienstbereitschaft nicht immer optimal, so Günther.

Insgesamt wurden im Jahr 2021 rund 1.100 Stunden an Standortausbildung geleistet – wohlgemerkt ohne die ungezählten Stunden, die abseits des Dienstes bei Wartungs- und Pflegearbeiten, bei der Jugendfeuerwehr sowie bei der Büroarbeit und weiteren Dingen geleistet wurden. Die Dienste gliederten sich in 11 Onlinedienste, eine Hybridausbildung (Online und Präsenz), 9 Gerätedienste und 22 praktische Ausbildungen, darunter ein sehr gewinnberingendes Seminar zur Vegetations- und Flächenbrandbekämpfung – aktuell ja wichtiger denn je. Kamerad Günther merkte zudem an, dass die immer weiter zunehmende Belastung mit Organisations- und Verwaltungsarbeit zunehmend problematisch wird.

Ähnliche hohe Zahlen sind beim Einsatzaufkommen zu verzeichnen: Im Jahr 2021 wurde die Freiwillige Feuerwehr Altenbrak-Treseburg insgesamt 42-mal zum Einsatz gerufen – die bisher höchste Zahl in der Geschichte der BrandschützerInnen im Bodetal. Diese Alarmierungen gliederten sich in 40 Einsätze zur technischen Hilfeleistung (Schwerpunkte: Baumbruch, Verkehrsunfälle, Tragehilfen) und 2 Brandeinsätze. Insbesondere zwei Motorradunfälle mit tödlichem Ausgang in Juni und Juli sowie eine abzusichernde Nachtlandung eines Rettungshubschraubers im Zuge eines verunglückten Kleinkindes im November blieben dabei in nicht unbedingt positiver, aber eben besonderer Erinnerung aller beteiligten Einsatzkräfte. Insgesamt haben die Aktiven Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Altenbrak-Treseburg so knappe 392 Stunden im Einsatzdienst abgeleistet.

Aktivitäten beziehungsweise auch Veranstaltungen in den Orten fanden im Jahr 2021 aufgrund der Pandemie kam statt, sodass die Feuerwehr hier nicht zum Zuge kam. Auch dies war sicherlich ein Faktor, der das Thema „Feuerwehr“ für den einen oder anderen etwas in den Hintergrund hat rücken lassen.

Und so mussten auch einige Probleme angesprochen werden: Neben der nachgelassenen Dienstbeteiligung, der insgesamt nach wie vor zu dünnen Personaldecke und den ausbleibenden Maßnahmen entgegen der Landflucht seitens des Bundes, der Länder und letztlich zum Teil auch der Kreise und Kommunen wurde auch der teils bedenkliche bauliche Zustand insbesondere des Standortes in Treseburg sowie die Unzufriedenheit mit dem dort momentan stationierten Einsatzfahrzeug angesprochen. Hier besteht genauso so dringend Handlungsbedarf wie auch nach wie vor mit der Löschwasserversorgung im Bodetal sowie an einigen weiteren Stellen, an denen der Schuh drückt und die im Verlaufe des Berichts skizziert wurden.

Obwohl die Bilanz des Jahres 2021 also durchaus als „durchwachsen“ bezeichnet werden kann, konnten dennoch viele Dinge erreicht werden und ist Einsicht oft der erste Weg zur Besserung. Für ihre dahingehenden Anstrengungen dankte der Ortswehrleiter allen beteiligten Personen auf Ebene der Gemeinde, der Stadt und der Stadtfeuerwehr sowie insbesondere den KameradInnen der Freiwilligen Feuerwehr Altenbrak-Treseburg und ihren Familien.

Anschließend kam Jugendwart Sascha Borowski zu Wort und berichtete über die Geschehnisse in der Jugendfeuerwehr. Noch viel mehr als in der Einsatzabteilung schlugen hier die Folgen der Corona-Pandemie ins Gewicht. Über Monate konnten keine Dienste und Aktivitäten durchgeführt werden, was die Jugendfeuerwehr selbst schließlich bis kurz vor das Aus brachte, da die jungen BrandschützerInnen in den Monaten ohne Kontakt teils andere Interessen entwickelten und so auch anderen Pfaden folgten. Erst im Sommer konnten die Ausbildung und letztlich auch weitere Aktivitäten wieder aufgenommen werden.

Diese reihten sich dann aber eng aneinander und waren nicht weniger spannend: Neben dem „Zeltlager auf Abstand“, das als tolle Alternative zum traditionellen Zeltlager vom Kreisfeuerwehrverband Harz auf die Beine gestellt wurde, folgten mehrfach Aktivitäten in Zusammenarbeit mit der Integrativen Ferienfreizeit Kornblume e.V. in Thale, der Orientierungsmarsch des Kreisfeuerwehrverbandes in Silstedt sowie ein Besuch der Rettungswache des Arbeiter-Samariter-Bundes in Thale. Dies alles, so Borowski, war nur Dank des Engagements aller Beteiligten vom Kreisfeuerwehrverband, über die Verantwortlichen der genannten Organisationen bis hin zum Team der unterstützenden Kameraden in der Freiwilligen Feuerwehr Altenbrak-Treseburg möglich. Ihnen alle dankte er deshalb herzlich.

Letztlich zahlte sich die Mühe dann auch aus: Mit fünf Neueintritten konnte die Jugendfeuerwehr schließlich „wiederbelebt“ werden, sodass am 31.12.2021 wieder neun Mitglieder gezählt werden konnten. Die fünf Mädels und vier Jungs absolvierten insgesamt 27 Dienstnachmittage, an denen 19 Stunden feuerwehrtechnische Ausbildung und 12 Stunden allgemeine Jugendarbeit geleistet wurden. Der Bericht schloss mit einem erneuten Dank an alle UnterstützerInnen.

Im Anschluss meldeten sich auch die Gäste mit Grüßen zu Wort: So dankte der Bürgermeister der Stadt Thale, Maik Zedschack, den Einsatzkräften im Bodetal auch im Namen des Stadtrates für die geleistete Arbeit und betonte, dass die Finanzlage der Stadt insgesamt zwar angespannt ist, trotzdem die dringendsten Wünsche der Feuerwehr in der Regel Berücksichtigung fänden. Dem Dank schlossen sie auch Stadtwehrleiter Steffen Bornemann sowie die Ortsbürgermeister Michel Wiese aus Altenbrak und Mike Neubarth aus Treseburg an. Weitere Grußworte kamen von den KameradInnen aus Allrode, der Verwaltung in Person der Leiters des Ordnungsamts in Person von Philipp Zedschack sowie von Kameradin Claudia Stenschke als Vertreterin des Kreisfeuerwehrverbands Harz.

Stadtwehrleiter Steffen Bornemann nahm zudem zu einigen der angesprochenen Probleme Stellung und konnte teilweise auch Abhilfe in Aussicht stellen: So geht beispielsweise die Beschaffung eines neuen Fahrzeuges für den Standort Treseburg nun erfreulicherweise ihren Weg. Angedacht ist hier ein geländegängiges Mehrzweck- bzw. Kleinlöschfahrzeug auf Pick-Up-Basis, das mit Kleinlöschanlage und Gerätschaften zur ersten technischen Hilfeleistung ausgestattet sein wird und seine Stärken insbesondere bei Einsätzen auch abseits der befestigten Wege sowie bei Wald- und Vegetationsbränden ausspielen können soll. Vergleichbare Fahrzeugtypen seien im unmittelbaren Umfeld mit Ausnahme der Feuerwehr Blankenburg zudem bisher kaum vorhanden, was den Einsatzwert weiter erhöhen wird. Des Weiteren konnte der Stadtwehrleiter einen ersten Helm des neuen Typs symbolisch übergeben. Die neuen Helme werden in Kürze stadtweit für einheitlichen Schutz sorgen und zeichnen sich neben der exzellenten Schutzwirkung insbesondere durch ein integriertes Beleuchtungssystem aus, das aus leistungsstarker integrierter LED-Helmlampe an der Front und Positionslicht an der Rückseite besteht. Die Helme vom Typ Rosenbauer Heros H30 werden die bisherigen Modelle – in der Mehrzahl MSA Gallet F1 und mittlerweile am Ende ihrer maximal erlaubten Nutzungsdauer – in Kürze ersetzen.

Zu guter Letzt standen dann auch noch Beförderungen und Ehrungen an. Befördert wurden:

• Lilli Neubarth zur Feuerwehrfrau
• Anakin Neubarth zum Feuerwehrmann-Anwärter

Für langjährige Tätigkeit im Brandschutz ausgezeichnet wurden:

• Hansi Mros – 50 Jahre
• Volkmar Brinkmann – 40 Jahre
• Ralf Schmidt – 40 Jahre
• Eike Jeske – 30 Jahre

Besondere Ehrungen wurde zudem zwei weiteren Kameraden zuteil:

• Sascha Borowski wurde in Anerkennung seiner anhaltenden, engagierten Jugendarbeit die Bandschnalle der Verbandsjugendfeuerwehr Harz verliehen.
• Bernd Salomon wurde in Anerkennung seiner langjährigen, vorbildlichen Tätigkeit im Brandschutz die Bandschnalle des Kreisfeuerwehrverbandes Harz verliehen.

Allen Geehrten und Beförderten an dieser Stelle nochmals herzlichen Glückwunsch!

Nach einigen Schlussworten des Ortswehrleiters und insbesondere auch einem weiteren Dank an die KameradInnen der Ortsfeuerwehr Altenbrak-Treseburg folgte noch die Aufnahme einiger Fotos der Geehrten und Beförderten, bevor die Veranstaltung mit einem kleinen Imbiss zu Ende ging.

Eure Freiwillige Feuerwehr Altenbrak-Treseburg

Quelle: https://www.facebook.com/501005786702464/posts/pfbid02R2vaG9oJbe7pjXNZ361mfJUcTMP8fG5G4XfH4EVEXzRFeSKv2sAbDxtQXU3rFEEXl/